Der Verstand schreibt allem einen Träger zu


Der Verstand hat die Tendenz, allem einen Träger zuzuschreiben. Es blitzt, es regnet, es denkt, jemand denkt.

Was wirklich da ist ist Blitz, Regen und ein Gedanke. Eine Emotion, ein Gefühl, eine Empfindung. Ohne Träger.

Und wenn wir beginnen, das Geschehen mit der Haltung anzugehen «Da ist ein Gedanke, da ist ein Gefühl», und nicht mehr «Ich habe einen Gedanken, ich habe ein Gefühl» – was eine Behauptung ist, die keine Grundlage hat –, dann werden wir frei von dieser Tendenz, allem einen Träger zuzuschreiben. Und damit werden wir frei von der Identifizierung, frei von der Anhaftung an diesen Gedanken oder an dieses Gefühl.

Und dann können wir dem Geschehen zuschauen, ohne dass wir betroffen sind. Dann können wir zum reinen Beobachter der Gedanken und der Gefühle werden, ohne dass wir verstrickt sind mit ihnen.

Und dann kann ein Gedanke oder ein Gefühl frei sein, sie können kommen und gehen, so wie es in ihrer Natur liegt. Ohne beschwert zu werden mit einem Ich, das den Gedanken oder das Gefühl «hat», und beeinflusst und betroffen ist davon, und es weiterträgt.

Wenn wir diese «da ist» Haltung pflegen, dann ist ein Gedanke da, und dann ist er wieder weg, ohne eine Spur zu hinterlassen. Er erscheint im unendlichen Raum des Gewahrseins, blüht, verglüht und ist wieder weg.

Und dann ist es wieder still.

Und auch der Gedanke ist nichts anderes als die Stille, die Stille die blubbert und quillt.

Dasselbe gilt für alle Regungen, alle Emotionen, alle Gefühle, alle Motive, alle Tendenzen.

Es lohnt sich, die Haltung «da ist» in allem zu pflegen und zu trainieren.