Wahre Meditation
Wahre Meditation beginnt im natürlichen Zustand, im sich Einlassen auf den natürlichen Zustand, im Hineinsinken in den natürlichen Zustand –
einfach den natürlichen Zustand da sein lassen, und in keiner Weise interferieren, in keiner Weise sich einmischen, in keiner Weise
einen handelnden Täter, einen Kontrollierenden, Manipulierenden oder einen Eingreifenden zulassen.
Dies umfasst Zweierlei: zum einen den Eingriff nicht zulassen, und zum anderen auch
den Eingreifenden nicht zulassen.
Oder, falls uns dies noch nicht möglich ist, diesen Eingreifenden zumindest ruhen lassen, so dass der natürliche Zustand einfach
da sein kann.
Wir nehmen unseren Ausgangspunkt im natürlichen Zustand.
Das Ziel von Meditation, von wirklicher Meditation, ist der natürliche Zustand (Sahaja Samadhi), der einfach natürlich ist,
selbstverständlich, präsent, anwesend.
Und dann entdecken wir: In dieser Selbstverständlichkeit ist der natürliche Zustand gar kein Zustand, sondern einfach WAS IST.
WAS IST ist kein Zustand, sondern Leben, Lebendigkeit, stete absolut wandelbare Aktualität, absolut sich stetig wandelnde,
felsenfest immerwährende Aktualität, Präsenz, vollkommen liquid und vollkommen fest und stark, geballt und flüssig und
feinstofflich, so dass es alles durchdringt, durchdringen kann, und jeden Winkel füllen kann, jeden Weg einschlagen kann,
und in dieser unbegrenzten Wandelbarkeit felsenfest ist.
Und dort nehmen wir unseren Stand wenn wir meditieren, in diesem Hintergrundton, in dieser offenen Weite, die Raum gibt für alles.
Und alles was ist entfaltet sich in diesem Raum und IST dieser Raum.
Es ist die Stille, in welcher auch der grösste Lärm Ausdruck ist dieser Stille.
Zeitlich und örtlich begrenzte Manifestation der ewigen Stille.
Unseren Ausgangspunkt im natürlichen Zustand nehmen heisst, dass wir die Stille sind.
Wir sind nicht still, da ist niemand der still ist, sondern DA IST STILLE.
Und wir sind offene Weite. Da ist niemand der sich bemüht, offen zu sein, niemand der sich öffnet, sondern da ist Offenheit,
Präsenz, Raum. Ein Raum der alles erlaubt.
Wir sind dieser Raum. Du bist dieser Raum.
Meditation heisst, dass Du Dich als diesen Raum, der alles erlaubt, zulässt.
Und alles, was sich allenfalls in diesem Raum zeigt, offenbart, manifestiert, lässt Du geschehen.
Du weisst, Du bist dieser Raum. Und alles, was passiert in diesem Raum, ist losgelöst von diesem Raum. Aber der Raum
erlaubt es, gibt ihm das Fundament.
Wisse, dass alles, was in diesem Raum passiert, durchdrungen ist von Raumhaftigkeit; der Raum erlaubt es, der Raum ist
die Basis von allem was passiert im Raum.
Und darum ist alles, was sich manifestiert in diesem Raum, nur Ausdruck dieses Raumes – was aber den Raum nicht betrifft,
nicht affiziert, nicht verändert.
Der Raum ist der Raum, und darum ist alles da was da ist im Raum.
Und der Raum lässt es geschehen, greift nicht ein, lässt sich auch nicht beeinflussen, und ist jenseits von allem was
passiert, und zuinnerst, zunächst und innigst bei allem was geschieht, als Raumhaftigkeit die alles durchdringt.
Du bist das.
Meditation lässt das da sein was ist.
Und wenn da jetzt Unruhe in diesem Raum stattfindet, wenn vielleicht die Gedanken kommen in der Meditation, dann sei
Gewahrsein, nimm die Unruhe wahr, aber nimm sie wahr im Wissen, dass Du diese Unruhe nicht bist.
Erlaube die Unruhe in aller Ruhe, und sieh die Dinge die auftauchen als Ausdruck der Ruhe – als Ausdruck der Ruhe die Du bist.
Erfahre, dass Du Ruhe bist. Erfahre Dich als Ruhe die alles zulässt. Die weiss, dass sie alles zulässt, weil alles sie
selber ist, alles sind ihre Kinder, und alles ist sie selbst.
Auch der unruhigste Gedanke entspringt der Ruhe und ist durchdrungen von der Ruhe die Du bist.
Und in aller Unruhe die sich manifestiert siehst Du die Ruhe die Du bist. Du siehst Dich selber, und Du siehst, dass
alles durchdrungen ist von Dir selber.
Und so siehst Du die Ruhe in der Unruhe, und erkennst Dich selber darin.
Und Du kannst lächeln über die Unruhe, die für einen Moment so tut, als würde sie Dich nicht kennen. Obwohl sie nur Du ist.
Und erkenne, dass das, was wesentlich ist, die Ruhe ist, und nicht die Unruhe.
Erkenne, dass die Unruhe auf der Ruhe schwimmt wie Meeresschaum auf dem Meer, hervorgerufen durch eine momentane Welle,
die auch nichts anderes ist als Meer, Ausdruck der Tiefe des Meeres, und eine marginale Regung des weiten Ozeans.
Erfahre Dich als Ozean, als unbedingte, unbewirkte Quelle, Ursprung, ursprungslosen Ursprung, in dem alles Platz hat,
alles seinen Platz hat als Du selber.
Sinke in das hinein, immer tiefer, expandiere in diesen ursprungslosen Ursprung der Du bist.
Und erfahre, wie Du alles zulässt. In die Schöpfung rufst ohne zu rufen. Wie alles aus Dir herausspriesst, ohne Dich zu
verlassen, und in Dir tanzt. Ohne von Dir bewirkt zu sein, aber trotzdem innigst eins mit Dir.