Der Umgang mit Wirklichkeit und Trauma im spirituellen und therapeutischen Prozess


Widerstandslos leben ist nicht möglich als Person. Eine Person ist Widerstand. Person ist ein anderer Name für Widerständigkeit in einem Menschen.

Wenn ich mich auf den jetzigen Moment einlasse, wenn ich mich auf WAS IST einlasse, dann ist das gleichbedeutend damit, dass ich Widerstände abbaue.

Widerstand gegenüber WAS IST drückt einen Menschen in den Verstand. Und der Verstand hat eine spezifische Art von Struktur. Der Verstand in seiner Funktion des im Widerstand Seins gegenüber WAS IST hat die Struktur von Identifikationen.

Wenn ich diese Widerständigkeit abbaue, dann ist das gleichbedeutend damit, dass ich Identifikationstrukturen abbaue.

Das bedeutet: Mich einlassen auf WAS IST, mich einlassen auf den jetzigen Moment, mit allem was den jetzigen Moment ausmacht, ist ein Identitätsverlust.

Ich kann nicht voll im Jetzt sein und eine Identität haben – oder besser gesagt: in einer Identität sein. Denn «ich habe Identität» ist falsch ausgedrückt; Identität ist nicht etwas, das man haben kann; Identität ist nicht etwas, das man besitzen kann.

Identität ist etwas, in dem man entweder drin ist oder nicht drin ist. Wenn man nicht drin ist, dann existiert diese Identität nicht.

«Ich bin xy» ist die formale Struktur von Identität. Und das «ich» in dieser Identitätsstruktur kommt nur in dieser Identitätsstruktur vor. Es gibt dieses «ich» nicht ausserhalb der Identitätsstruktur.

Der Verstand versucht, diese Sachverhalte zu verschleiern. Das tut er, indem er behauptet, dass Du mit dieser Struktur identifiziert seist. Was bedeutet das? Und was soll daran Verschleierung sein?

Der Verstand behauptet, dass im Gedanken «ich bin xy» «ich» nicht ein Gedanke sei. Was offensichtlich absurd ist und nicht stimmt. Wenn «ich bin xy» ein Gedanke ist, dann kann das «ich», das in diesem Gedanken vorkommt, nicht eine völlig andere Qualität haben als der Gedanke, in dem es vorkommt. Alles, was in einem Gedanken vorkommt, ist Gedanke, und nichts als Gedanke.

Im Gedanken «ich bin xy» ist alles in gleicher Weise Gedanke. Das «ich» ist Gedanke, das «bin» ist Gedanke, und das «xy» ist Gedanke, und nur Gedanke.

Aber der Verstand behauptet, dass dieses «ich» nicht Teil dieser Gedankenstruktur sei, sondern ausserhalb dieser Struktur stehe. Der Verstand behauptet also, dass Du in dieser Identitätsstruktur sein kannst, ohne dass Du in dieser Identitätsstruktur drin bist.

Das kann nicht sein. Das «ich» existiert nicht ausserhalb der Identifikationsstruktur.

Und das bedeutet: Du bist nicht identifiziert mit der Identifikationsstruktur, sondern Du findest Dich als das «ich» in dieser Identifikationsstruktur wieder. Indem Du die Identifikation akzeptierst, findest Du Dich als Teil einer Identifikationsstruktur – und damit als Teil in einem Gedankenkonstrukt – wieder. Du bist nun ein Gedanke, und nichts als ein Gedanke.

Und wie bereits gesagt: Identifikation ist Verweigerung gegenüber WAS IST.

Wenn ich die Verweigerung gegenüber WAS IST vollständig auflösen will, dann muss ich mir im Klaren sein, dass ich damit sämtliche Identifikationen auflöse.

Ich kann nicht jemand sein und im Jetzt sein. Ich komme zum Jetzt und zu WAS IST, indem ich Identifikationsstrukturen aufgebe.

Und diese Aufgabe von Identifikationsstrukturen ist ein Identitätsverlust. Das muss sich der Mensch, der auf diesem Weg ist, bewusst sein, und das muss sich insbesondere jemand, der diesen Menschen allfällig begleitet, ganz klar bewusst sein.

Ins Hier und Jetzt zu kommen ist ein totaler Identitätsverlust. Man kann nicht im Hier und Jetzt sein und jemand sein.

Und das bedeutet, dass das Hier und Jetzt übernimmt.

Da ist niemand, der im Hier und Jetzt ist. Ein Jemand kann nicht bestehen bleiben im Hier und Jetzt.

Was im Hier und Jetzt aber vorkommen kann sind Identifikationen als das was sie sind, nämlich als Identifikationen. Es ist im Hier und Jetzt möglich festzustellen: Da schwebt jetzt gerade eine Identifikationsstruktur im Bewusstsein vorbei. Aber für das Hier und Jetzt ist es absurd und unmöglich, in diese Identifikationsstruktur einzusteigen und zu behaupten «ich bin das».

«Ich bin das» kann man nur behaupten, wenn man nicht klar bei Bewusstsein ist. Und im Hier und Jetzt ist das klare Bewusstsein voll da.

Dieser Identitätsverlust kann als bedrohend wahrgenommen oder erfahren werden. Er wird dann als bedrohend erfahren, wenn die Identitätsstruktur noch zu stark ist, oder wenn eine andere Identitätsstruktur diese Identitätsstruktur benutzt, um sich selber zu stabilisieren und zu fixieren.

(Nehmen wir als einfache Veranschaulichung an, ich habe zwei Identitätsstrukturen. Die eine sei «Ich bin ein guter Mensch», und die andere sei «Ich bin geliebt von allen Menschen». Wenn nun «Ich bin ein guter Mensch» die Struktur «Ich bin geliebt von allen Menschen» dazu verwendet, um sich selber zu stabilisieren und zu festigen – wenn also die Identifikationsstruktur «Ich bin ein guter Mensch» sich selber stabilisiert und fixiert, indem sie die zweite Struktur «Ich bin geliebt von allen Menschen» verwendet – dann wird sie bedroht von der Auflösung der Struktur «Ich bin geliebt von allen Menschen», und muss dann diese Struktur verteidigen, um sich selber zu bewahren. Denn wenn «Ich bin geliebt von allen Menschen» aufgelöst werden würde, dann wäre «Ich bin ein guter Mensch» nicht mehr so stabil wie zuvor, und daher gefährdet. Also muss die eine Struktur die andere Struktur verteidigen und bewahren, damit sie selber verteidigt und bewahrt bleibt.)

Identifikationsverlust kann als Bedrohung wahrgenommen werden. Und das ist ein wichtiger Punkt auch bezüglich Gnade. Gnade kann als Bedrohung wahrgenommen werden, weil Gnade Identität abbaut. Und das ist für diejenigen Identitäten, die abgebaut werden, eine existentielle Bedrohung.

Der spirituelle oder therapeutische Weg besteht aber nicht in Identitätsabbau. Der Prozess des ins Hier und Jetzt Kommens beinhaltet Identitätsabbau und Identitätsverlust, aber er wird nicht bewirkt durch Identitätsabbau.

Das Hier und Jetzt ist nicht das Resultat von Identitätsabbau. Das Hier und Jetzt wird nicht hergestellt durch Identitätsabbau. Das Hier und Jetzt ist hier und jetzt da. Es wird nicht hergestellt durch Identitätsabbau, sondern es wird vielmehr verstellt durch Identitäten.

Es gibt einen Grund, weshalb ein Mensch entscheidet, das Hier und Jetzt durch Identitäten zu verstellen, und dieser Grund heisst Sicherheit. Identität hat die Aufgabe, Sicherheit zu gewährleisten.

Diese (vermeintliche, aber als sehr real erfahrene) Sicherheit wird bedroht durch das Hier und Jetzt. Das muss im Prozess beachtet werden. Identitätsverlust kann als Sicherheitsverlust erfahren werden.

Wenn Menschen durch den Abbau von Identitätsstrukturen mehr ins Hier und Jetzt kommen, dann beschreiben sie dies häufig als Zunahme von Lebendigkeit und agency (agency ist ein Begriff aus der Psychologie und Traumatherapie, und kann umschrieben werden als eine Erfahrung von Handlungsfähigkeit, Selbstgewahrsein und Kraft).

Oberflächlich betrachtet könnte dies so beschrieben werden, dass es eine Person ist, die in diesem Prozess stärker zu ihrer Handlungsfähigkeit, ihrem Selbstgewahrsein und ihrer Kraft gefunden hat. Auffällig ist aber, dass Menschen, die im Hier und Jetzt aufgehen, hinterher berichten, sie haben „sich selbst vergessen“. Das Hier und Jetzt führt nicht zu einer Verstärkung von Identität, sondern zum Verschwinden von Identität. Identität kann nicht bestehen im Hier und Jetzt.

Identitäten können nur aufrecht erhalten werden durch Verblendung. Verblendung wird in den Schriften über Erleuchtung wie folgt beschrieben: Das was ist als das was nicht ist auffassen, und das was nicht ist als das was ist auffassen.

Oberflächlich betrachtet könnte man «was ist» in diesem Zitat gleichsetzen mit der Wirklichkeit und der Wahrheit, und «was nicht ist» mit den Identifikationsstrukturen. Diese Gleichsetzungen greifen aber zu kurz.

Es geht natürlich durchaus darum, dass die Identifikationsstrukturen behaupten, sie und ihr Inhalt seien die Wirklichkeit. Dieser Sachverhalt spielt sich aber in der Wirklichkeit ab: es ist wirklich so, dass die Identifikationsstrukturen dies behaupten. Aber das an sich ist nicht das Problem.

Verblendung ergibt sich erst dadurch, dass wir der Behauptung der Identifikationsstrukturen Glauben schenken.

Unser Glaube an die Behauptung der Identifikationsstrukturen ist die Verblendung, nicht die Identifikationsstrukturen, und auch nicht ihre Behauptung. Die Behauptung kann uns nichts anhaben wenn wir ihr nicht glauben.

Nur wenn ich glaube, ich sei das «ich» in der Identitätsstruktur, bin ich bereit, in ihr zu leben. Wenn ich die Identitätsstruktur als das erkenne, was sie in Wirklichkeit ist – eine Struktur im Verstand – dann habe ich kein Interesse an ihr. Nur wenn ich sie nicht erkenne als das was sie ist schlüpfe ich quasi in sie und finde mich in ihr wieder.

Und das bedeutet: Das Problem sind nicht die Identitätsstrukturen, sondern das Problem ist die Verblendung.

Und Verblendung kann abfallen, ohne dass Identifikationsstrukturen aufgelöst werden. Wie ich vorhin gesagt habe: Im Hier und Jetzt kann eine Identifikationsstruktur auftauchen, aber sie wird als das erkannt was sie ist, nämlich als eine Identifikationsstruktur, das heisst als eine Struktur, die nur im Denken existiert, und nicht in der Wirklichkeit. Und als solches wird sie als nicht interessant erfahren, und wird fallengelassen. Und dadurch verliert dieser Gedanke alle Kraft, und er verschwindet wieder.

Identifikationsstrukturen sind nicht das Problem, sondern die Verblendung ist das Problem – dass ich Identifikationsstrukturen nicht als das erkenne was sie sind: nämlich Gebilde im Denken.

Und das bedeutet, dass ich nicht zu WAS IST komme, indem ich Identifikationsstrukturen auflöse. Sondern indem ich zu WAS IST komme lösen sich Identifikationsstrukturen auf, oder genauer und korrekter gesagt: die Verblendung bezüglich der Identifikationsstrukturen löst sich auf.

Und diese Auflösung der Verblendung ist nicht das gleiche wie wenn ich sage «meine Identifikation mit der Identifikationsstruktur löst sich auf». Das ist absurd. Ich bin nicht identifiziert mit den Identifikationsstrukturen, sondern Identifikationsstrukturen behaupten, ich sei das «Ich» in diesen Identifikationsstrukturen, und damit ein blosser Gedanke.

Und wenn ich ihnen das glaube, dann verabschiede ich mich aus WAS IST, aus der Wirklichkeit, und nehme meinen Stand im Denken. Das ist Verblendung.

Und das ist nicht eine Identifikation. Denn wenn man behauptet, das sei eine Identifikation, dann geht man davon aus, dass «ich» noch draussen stehe, ausserhalb von dieser Identifikationsstruktur, dass ich also nach wie vor in der Wirklichkeit sei. Was nicht korrekt ist. Das «ich» in der Identifikationsstruktur ist Teil der Identifikationsstruktur, und nichts anderes als Identifikationsstruktur. Ich verabschiede mich aus der Wirklichkeit, und nehme meinen Stand im Denken.

Wenn ich diese Identifikationsstruktur annehme, dann mache ich mich zum «ich» in der Identifikationsstruktur; dann behaupte ich, ich sei das «ich» in der Struktur «Ich bin xy». In der Gedankenstruktur «ich bin xy» bin ich der Gedanke «ich». Das ist Verblendung.

Und diese Verblendung ist es, die aufgelöst wird wenn ich zur Wirklichkeit komme, und nicht die Identifikationsstruktur. Die Identifikationsstruktur kann unter Umständen bestehen bleiben, aber ich sehe sie nun als das, was sie ist: als blosse Gedankenstruktur.

Verblendung kann aufgelöst werden, indem man Identifikationsstrukturen abbaut. Aber man kommt ins Hier und Jetzt, weil die Verblendung abgebaut wird, und nicht, weil die Identifikationsstruktur abgebaut wird.

Und das bedeutet eben: Ich kann ins Hier und Jetzt kommen, während die Identifikationsstruktur noch voll vorhanden ist. Es ist dann einfach so, dass ich sie dann als das sehe was sie ist, nämlich als blosses Gedankenkonstrukt.

Das kann ich erreichen, ohne die Identifikationsstrukturen abzubauen. Es ist nicht wahr, dass ich das erst erreiche, wenn ich die Identifikationsstruktur komplett abgebaut habe.

Die spirituelle Arbeit ist keine Arbeit an den Identifikationsstrukturen, sondern an der Verblendung. Es ist nicht nötig, an den Identifikationsstrukturen zu arbeiten.

Ich versuche, das alles zusammenzufassen, und gehe dann weiter.

Die Konsequenz von all dem ist: Verblendung ist Verblendung von niemandem. «Ich bin verblendet» ist eine Identifikationsstruktur, und als solches ein blosser Gedanke. Das «ich» kommt in der Wirklichkeit nicht vor, sondern nur in der Gedankenstruktur. Dieses «ich» ist ein Gedanke, und kein Mensch.

Wirklichkeit kann nicht verblendet sein. Und ich bin nichts anderes als Wirklichkeit.

Das Bewusstsein ist aber fähig, sich abzukoppeln von der Wirklichkeit. Und diese Abkoppelung findet im Denken statt, und kann nur im Denken stattfinden.

Und das Denken hat spezifische Strukturen, die dem Denken eigen sind, und die nur dem Denken eigen sind. Und eine wichtige Struktur des Denkens ist Identifikation: A ist xy. A hat xy.

Das sind fundamentale Denkstrukturen, und diese Strukturen kommen nur im Denken vor.

Diese Strukturen kommen nicht in der Wirklichkeit vor, ausser als Denkstrukturen.

Abkoppelung von WAS IST wird erreicht dadurch, dass behauptet wird, dass «ich» ein Teil von Identifikationsstrukturen sei. Und wie schon gesagt: diese Identifikationsstrukturen sind reine Denkstrukturen. Alles in ihnen ist Denken.

Und somit wird damit behauptet, ich sei ein Gedanke. Und das wird erreicht durch verschiedene Tricks.

Einer dieser Tricks ist, dass Gedanken behaupten, sie seien Abbilder der Wirklichkeit, und darum sei es nicht problematisch, wenn ich mich plötzlich im Denken befinde, und nicht mehr in der Wirklichkeit. Das ist ein Trick des Verstandes, um mich davon zu überzeugen, dass das was da passiert nicht schlimm sei, oder nicht bedenklich.

Ein anderer Trick des Verstandes, um mich im Denken zu behalten, ist, dass der Verstand behauptet, das «ich» in der Identifikationsstruktur sei das wirkliche «ich», und kein Gedanke. Was eine falsche Behauptung ist.

Und die Folge des Ganzen ist, dass ich nicht mehr in der Wirklichkeit lebe, sondern mich in einer Gedankenwelt bewege.

In dieser Situation wird der Ruf der Wirklichkeit häufig als Gnade erfahren, als Einbruch einer anderen Welt.

Was aus der Sicht der Gedankenwelt auch korrekt ist: da bricht etwas von ausserhalb der Gedankenwelt in die Gedankenwelt ein.

Aber aus der Sicht der Wirklichkeit ist Gnade einfach ein Hinweis darauf, dass Gedankenwelt nicht Wirklichkeit ist, und dass diese Gedankenwelt nicht hält was sie verspricht.

Was wiederum bedeutet: Das Gefühl von «es genügt nicht», das in der Gedankenwelt allgegenwärtig ist, und das Gautama Buddha dukkha genannt hat, das grundsätzliche Leid, das grundsätzliche «Es genügt nicht», das grundsätzliche «Ich bin ständig im falschen Film» – dieses Gefühl ist bereits Gnade. Denn dieses Gefühl ist bereits ein Einbruch der Wirklichkeit in die unwirkliche Gedankenwelt des Verstandes. Dieses Gefühl des grundsätzlichen Ungenügens der Gedankenwelt ist bereits eine Ahnung der Wahrheit. Es ist wahr, dass die Gedankenwelt nicht genügt, und wenn ich dieses wahre Gefühl habe, dann setzt mich dieses Gefühl in die Wahrheit. Auch wenn es noch gänzlich ungreifbar scheint – der Ruf der Wirklichkeit in sich selber ist vernommen.

Und das ist ein Stachel, der einen suchend sein lässt, suchend nach der Wirklichkeit.

Und wenn ich diese Verblendung der Behauptung loslasse, dass die Wirklichkeit eigentlich Identitätsstrukturen sei, dann lasse ich die Identitätsstrukturen zurück.

Und das kann wahrgenommen werden als Identitätsverlust.

Von den Identifikationsstrukturen aus gesehen ist Wirklichkeit eine existentielle Bedrohung.

Und darum wehren sich die Identifikationsstrukturen gegen die Wirklichkeit. Es ist ein Überlebenskampf.

Die Verweigerung gegenüber der Wirklichkeit war ja schliesslich auch die ursprüngliche Absicht, warum Identifikationsstrukturen überhaupt errichtet worden sind, als Widerstand gegenüber der Wirklichkeit.

Und sie können nur erfolgreich sein bezüglich dieser Absicht, wenn sie machen, was sie versprechen zu machen. Und Identifikationsstrukturen ermöglichen tatsächlich Widerstand gegen die Wirklichkeit. Insofern sind sie erfolgreich und halten, was sie versprechen.

Aber der Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit wird als leidvoll und als instabil erfahren. Und für eine Weile versucht man dann, Stabilität wiederzuerlangen, indem man die Identifikationsstrukturen besser fixiert, sie weiter stärkt, sie gegenseitig verkettet, damit sie sich gegenseitig stützen können, um damit mehr Stabilität zu leisten.

Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man merkt, dass das grundsätzlich nicht funktioniert, und dass die gewünschte Stabilität so nicht erreicht werden kann.

Und man gesteht sich stärker ein, dass das nagende Gefühl von «irgendetwas ist falsch» nie weggegangen ist.

Dieses nagende Gefühl ist der Ruf der Wirklichkeit. Das ist der erste Durchbruch von Gnade.

Der Verstand weiss, dass er eine Lüge ist. Der Verstand weiss, dass er nicht wahr ist.

Der Verstand muss dieses Wissen ständig aktiv vertuschen und bekämpfen, indem er Lärm macht, indem er behauptet «Ich bin das Eigentliche, ich bin das Wirkliche. Sei auf mich fixiert, gib mir all deine Aufmerksamkeit».

Er schafft es aber nie, den Ruf der Wirklichkeit vollständig auszulöschen. Er würde selber zusammenbrechen, wenn die Wirklichkeit vollständig ausgeschlossen würde, weil er dann keine Grundlage mehr hätte, auf der er existieren könnte.

Und so schwebt der Verstand im instabilen Niemandsland zwischen Sein und Nichtsein, und fühlt sich ständig existenziell bedroht.

Der Ruf der Wirklichkeit ist das Ende des Glaubens an die Identifikationsstrukturen. Es geht nicht darum, Identifikationsstrukturen zu zerstören, sondern es geht darum, ihnen nicht mehr zu glauben.

Und ich glaube ihnen nicht mehr, indem ich sie erkenne als das was sie sind: reine Gedankengebilde.

Das ist die Ironie im Ganzen, dass die Identifikationsstrukturen in diesem Prozess zu sich selber kommen – das ist ja gerade was sie eigentlich liefern möchten, nämlich ein Bei-sich-selber-Sein. Das wird aber nur erreicht, indem der Glaube an die Identifikationsstrukturen aufgegeben wird.

Wenn die Identifikationsstrukturen ganz zu sich selber kommen – und eben: zu sich selber kommen ist das was sie vorgeben zu ermöglichen – wenn das wirklich passiert, dass die Identifikationsstrukturen zu sich selber kommen, dann werden sie erkannt als reine Gedankenkonstrukte, und als das haben sie keine Kraft mehr über mich.

Und das setzt mich in die Wirklichkeit: Die Aufgabe des Glaubens, dass die Identifikationsstrukturen liefern können, was sie nicht liefern können, nämlich Selbstsein.

Und in der Übergangsphase kann das eben als Identitätsverlust erfahren werden. Aber es gibt Aspekte in dieser Übergangsphase, in denen das Wesen der Wirklichkeit bereits präsent ist.

Und diese Aspekte kann man stärken. Das ist das Gefühl von nach Hause Kommen, das ist das Gefühl von Lebendigkeit, von agency, was alles korrekte Erfahrungen sind.

Wirklichkeit ist lebendig, Wirklichkeit ist agency, reines agiles Wirken, Wirklichkeit ist Präsenz, Frische, Wirklichkeit ist Heimat.

All das kann ein Gedanke nicht liefern. Ein Gedanke ist tot. Ein Gedanke ist nicht verankert, ein Gedanke liefert keine Heimat. Ich kann nicht in einem Gedanken leben. Ich kann kein Gedanke sein.

Wirklichkeit liefert Heimat. Wirklichkeit ist Heimat. Wirklichkeit ist Lebendigkeit, Wirklichkeit ist agency, Wirklichkeit ist Wirken.

Und diese Aspekte werden immer deutlicher, wenn man dem Ruf der Wirklichkeit folgt.

Diese Aspekte geben einem auch das Vertrauen, weiterzugehen in diesem Prozess.

Und wenn man ihnen vertraut, dann wird die Wirklichkeit noch weiter gestärkt, wodurch sich eine Verstärkung der Gegenwärtigkeit von Wirklichkeit einstellt.

Und wahrscheinlich werden sich die Identifikationsstrukturen wehren, indem sie sich aufdrängen. Sie werden Lärm machen um auf sich aufmerksam zu machen.

Und wenn das passiert, dann ist es Zeit für Klärungsarbeit, indem man den Lärm der Identifikationsstrukturen durchschaut und ihnen keinen Glauben schenkt. Sondern den Stand erst recht verankert in der Wirklichkeit. Das ist eine korrekte Beschreibung von Klärungsarbeit.

Und die Klärungsarbeit geht dann so weit in die Details der Identifikationsstrukturen hinein wie es nötig ist, um den Glauben an diese Identifikationsstrukturen aufzulösen.

Aber wir gehen bei dieser Klärungsarbeit nicht in die Identifikationsstrukturen hinein in der Überzeugung, wir seien das «ich», das in dieser Identifikationsstruktur vorkommt.

Und wir gehen auch nicht in die Identifikationsstrukturen hinein, um den ganzen Inhalt zu sehen, was diese Identifikationsstrukturen alles behaupten – das ist alles irrelevant, weil das alles blosse Gedanken sind, und keine Wirklichkeit.

Der ganze Inhalt eines Gedankens ist Gedanke, und nicht Wirklichkeit. Wir müssen ihm keine Beachtung schenken.

Wir wenden uns diesen Gedanken nur insoweit zu, als sie uns helfen, in die Wirklichkeit zu kommen, oder anders gesagt: nur insoweit sie unserem Wirklichsein im Weg stehen. Und im Weg stehen sie uns nur insoweit wie wir ihnen Glauben schenken.

Klärungsarbeit ist Auflösung von Glauben gegenüber Gedankenstrukturen, die Existenz behaupten, was Behauptungen über mich und mein Wesen und mein Sein beinhaltet.

Was ich im spirituellen Prozess auflöse ist das Missverständnis und den Glauben, dass Gedankenstrukturen Wirklichkeit seien. Das wird aufgelöst, und nicht die Gedankenstrukturen, und auch nicht der Inhalt der Gedankenstrukturen.

Der Inhalt der Gedankenstrukturen kann mir vielmehr sogar helfen, meinen Glauben an die Gedankenstrukturen aufzulösen. Der Inhalt zeigt mir, wo ich noch Anhaftungen habe. Wenn ich den Inhalt klar sehe, dann kann ich diese Anhaftungen auflösen.

Aber auch diese Arbeit ist letztlich eine Arbeit, die im Nicht-Sein stattfindet, in der Fantasy.

Wirklichkeit muss keine Klärungsarbeit machen. Wirklichkeit ist sich selber. Das ist ja der Punkt des Ganzen. Wirklichkeit ist sich selber, und kann nicht anders als sich selber sein.

Wirklichkeit kann nicht in eine Identifikationsstruktur hineinsteigen, weil Wirklichkeit sich nicht von sich selber distanzieren kann.

Und umgekehrt gesagt: Wirklichkeit kann jederzeit vollständig da sein. Wirklichkeit ist jederzeit vollständig da, es ist gar nichts anderes möglich.

Und das bedeutet auch, dass die Abkopplung von der Wirklichkeit nicht gelingt, nicht gelingen kann. Ich kann nicht eine Identifikationsstruktur sein.

Und das bedeutet: Wenn ich behaupte, ich sei eine Identifikationsstruktur, wenn ich diesen Stand einnehme, kann ich nicht wirklich sein.

Und das ist, was als Verlust von agency durch Traumatisierung erfahren wird.

Die Wieder-Erlangung von agency ist die Wieder-Erlangung meiner Wirklichkeit.

Und das führt mit sich, dass ich eine traumatische Struktur als Verstandesstruktur erkenne.

In der üblicherweise verwendeten Begrifflichkeit bedeutet das, dass ich die traumatische Struktur nicht mehr als meine jetzige Gegenwärtigkeit erfahre, sondern als Erinnerung an ein vergangenes schlimmes Ereignis. Das ist die übliche, aber ungenaue Beschreibung dieser Zusammenhänge.

Was wirklich passiert ist, dass der Stand in der Wirklichkeit genommen wird, und nicht mehr in der mentalen Struktur von «Ich bin traumatisiert». Und damit verneine ich auch die Behauptung, ich sei das «ich» in dieser Traumastruktur.

Um Trauma zu heilen muss der Mensch frei werden vom Glauben, er sei der Traumatisierte. Das ist ein Identitätsverlust, und das kann vorübergehend als verunsichernd erlebt werden.

Darum ist es umso wichtiger, die Qualitäten der Wirklichkeit zu stärken; die Erfahrungen vom Heimkommen, von wirklicher Sicherheit, von Klarheit, von Lebendigkeit, von agency zu stärken, zu pflegen und zu vertiefen.

Und weiter: agency kann nicht agency einer Person sein.

«Agency einer Person» ist ein Bild, das man im Prozess ein Stück weit verwenden kann, solange der Klient noch die Notwendigkeit darin sieht, eine Person zu sein, oder noch vermeintliche Sicherheit erfährt aus diesem Missverständnis.

Aber früher oder später ist es Zeit, den Glauben an das Person-Sein aufzugeben, und zuzulassen, dass agency das Wirken der Wirklichkeit ist, und nicht etwas Personales.

Und auch diesen Sachverhalt kann man erfahren. Wenn der Klient agency erfährt, dann wird er in der Lage sein zu erkennen, dass diejenigen Aspekte in seinem Erleben, die reine agency sind, nicht personal sind. Sondern dass agency das Leben ist, das durch ihn durchquillt und sich verwirklicht.

Es ist die Aufgabe des Therapeuten (oder des Menschen, der den Menschen in diesem Prozess begleitet) zu erkennen und zu sehen, inwiefern der Mensch bereit ist und fähig ist, agency als non-personal zu erkennen.

Man darf einen Menschen nicht überfordern mit Hinweisen darauf, dass agency eine nichtpersonale Gegebenheit ist.

Aber was ganz wichtig ist ist, dass man verhindert, dass der Klient seine eigene agency sabotiert, indem er sie auf Personalität zurückbindet.

Ein Stück weit ist es im Prozess nicht gefährdend für den Prozess, wenn die Behauptung aufrecht erhalten wird, dass agency die agency einer Person sei. Das kann ein Stück weit im Prozess sogar hilfreich sein.

«Ich» komme zu «meiner» agency, und das macht «mich» stärker. Und «ich» bin eine Person. Dieser Ansatz ist eine Weile lang nicht gefährdend für den Prozess, sondern kann dem Menschen, der in diesem Prozess ist, das nötige Gefühl von Sicherheit geben, ihn stabilisieren.

Wenn ich einen Menschen, der notwendige Sicherheit bezieht aus der Überzeugung, dass er das «ich» in der Identifikationsstruktur sei, damit konfrontiere, dass die agency, die er bereits erfährt, nicht personal ist, dann kann dies zur Folge haben, dass dieser Mensch dadurch traumatisiert wird. In diesem Fall wird dieser Mensch Abwehrstrukturen aufbauen. Mit anderen Worten: er wird re-traumatisiert werden.

Es liegt in der Verantwortung des Menschen, der diese Prozesse begleitet, den Prozess nicht zu behindern, indem non-personale Ansätze zu einem unangemessenen Zeitpunkt eingeführt werden.

Aber mit fortschreitendem Prozess kann diese Überzeugung und dieser Ansatz, der Mensch sei das «Ich» in der Identifikationsstruktur, zu einer Behinderung des Prozesses werden, und sogar eine Sabotage des Prozesses bewirken.

Denn es ist schlicht unmöglich, dass ich den Glauben an die Wirklichkeit einer Identität aufgebe, wenn ich daran festhalte, dass ich das «Ich» in dieser Identitätsstruktur sei.

Das bedeutet, dass dann ebenfalls eine Re-Traumatisierung stattfindet, stattfinden muss. Und das ist nicht das, was wir bewirken wollen.

Die Konsequenz von alledem ist: Wird der Sachverhalt, dass agency eine non-personale Gegebenheit ist, zu früh eingeführt, dann kann (infolge Verlust von benötigter Sicherheit) eine (Re-)Traumatisierung die Folge sein. Wird der Sachverhalt, dass agency eine non-personale Gegebenheit ist, aber zu spät eingeführt, dann kann ebenso eine (Re-)Traumatisierung die Folge sein (indem non-personale Gegebenheiten auf eine Person zurückgebunden und damit sabotiert und abgewürgt werden).

Es ist für einen Therapeuten unabdingbar wichtig zu sehen, in welchem Stadium des Prozesses sich der Klient befindet. Wenn der Klient an einem Ort im Prozess ist, an dem Wirklichkeit überhand nimmt, dann ist es essentiell wichtig, dass der Therapeut das korrekt (d.h. in diesem Fall non-personal) begleitet.

Und es kann sein (und ist sogar wahrscheinlich), dass der Klient sich nicht bewusst ist, was da genau passiert. Das bedeutet, dass der Therapeut vom Klienten in vielen Fällen kein Feedback darüber bekommt, an welchem Ort des Prozesses sich der Klient befindet.

Es ist aber essenziell wichtig, dass der Therapeut klar sieht, an welchem Ort sich der Klient im Prozess befindet, und den Prozess entsprechend begleitet.

Wenn der Klient non-personale Erfahrungen macht, und der Therapeut deutet diese Erfahrungen personal, dann traumatisiert der Therapeut den Klienten.

Wenn der Therapeut den Klienten zwingt oder ihm aufdrängt, dass er seine non-personalen Erfahrungen personal deutet, dann muss der Klient darauf reagieren mit der Herstellung von traumatischen Strukturen, von Abwehrstrukturen gegen diese Bedrohung, die vom Therapeuten kommt – sofern der Klient im therapeutischen Setting bleibt. Was er wahrscheinlich tut, weil er dem Therapeuten glaubt und vertraut, und weil er in vielen Fällen selber nicht klar erkennt, was wirklich passiert. Weil es wahrscheinlich ist, dass er nicht das zutreffende Rüstzeug hat, um die Situation korrekt zu deuten und zu beschreiben.

Der gesunde Umgang des Klienten mit einem Therapeuten, der ihn nicht zutreffend begleitet, wäre, dass der Klient den Therapeuten verlässt, weil der Therapeut und sein Input nicht mehr zweckdienlich sind.

Das ganze Setting einer Traumatherapie bewirkt aber wahrscheinlich in vielen Fällen, dass der Klient sich nicht korrekt verhält, sondern dem Therapeuten weiter folgt. Der Klient befindet sich ja schliesslich in einem Vertrauensverhältnis mit dem Therapeuten, und dies gerade in der Absicht, sich mit Hilfe des Therapeuten aus traumatischen Strukturen zu befreien. Der Klient vertraut daher darauf (und muss darauf vertrauen können), dass mit der Begleitung des Therapeuten Trauma abgebaut wird. Eine durch den Therapeuten verursachte Re-Traumatisierung ist in diesem Fall besonders schmerzhaft und schädlich.

Wenn der Therapeut darauf besteht, dass die non-personalen Erfahrungen des Klienten personal gedeutet werden, und der Klient bleibt im Setting, dann muss eine Re-Traumatisierung aus diesem Übergriff folgen.

Der Klient wird dann traumatische Strukturen aufbauen, um sich gegen den schädigenden Einfluss des Therapeuten abzugrenzen.

Eine noch extremere Entwicklung kann sein: Der Therapeut wird fähig sein, den Klienten davon zu überzeugen, dass er seine non-personalen Erfahrungen personal deutet. Das ist eine Vergewaltigung dieser non-personalen Erfahrungen, die die non-personalen Erfahrungen zerstört, indem die non-personalen Erfahrungen auf eine Person zurückgebunden werden.

Als Beispiel: Wenn ich bedingungslose Liebe – was eine non-personale Erfahrung ist – personal deute, dann wird die bedingungslose Liebe abgewürgt und umgewandelt in eine Erfahrung einer Person. Und weil diese Deutung nicht dem Wesen der bedingungslosen Liebe entspricht, wird sie wahrscheinlich für den Menschen, der dies erfährt, als Abwürgen des Geschehenen erfahren werden, und diese Erfahrung des Abwürgens wird vom Klienten in Verbindung gebracht werden mit der Erfahrung der bedingungslosen Liebe. Die bedingungslose Liebe wir dann vom Klienten als problematische Erfahrung einer Person erfahren, und das System wird dann versuchen, sich gegen diese negative Erfahrung zu schützen, indem sie weitere personale Strukturen aufbaut – und bedingungslose Liebe fortan als bedrohlich erfährt und meidet.

Es ist gesund und korrekt, wenn Schutzstrukturen gegen die personale Deutung von non-personalen Erfahrungen aufgebaut werden. Aber das ist pathologisierend. Damit drückt der Therapeut den Klienten in pathologische Zustände, und das entspricht nicht der Aufgabe eines Therapeuten. Das ist das Gegenteil der Aufgabe, die ein Therapeut hat.

Dieses Geschehen kann nur verhindert werden, wenn der Therapeut sehr klar weiss, wie der Prozess hin zur Wirklichkeit stattfindet, und welche Phasen es gibt, und wenn der Therapeut zudem sehr klar sieht, an welchem Ort im Prozess sich der Klient befindet. Wenn das nicht gegeben ist, dann wird Traumatherapie eine traumatisierende Erfahrung.

Das ist unvermeidbar, und gesund in dem Sinne, dass es korrekt ist vom Klienten, wenn er sich gegen den Einfluss des Therapeuten wehrt, wenn der Therapeut non-personale Erfahrungen personal deutet, oder auch wenn der Therapeut personalen Strukturen non-personale Ansätze aufzuzwingen versucht. Schutzreaktionen gegen solche Übergriffe sind angemessen. Pathologisierung ist aber natürlich nie gesund. Zudem werden diese neu aufgebauten traumatischen Strukturen allenfalls schwieriger wieder aufzulösen sein, da sie komplexerer Natur sind als die ursprünglich vorhandenen Strukturen.

Das Ungesunde an diesem Sachverhalt ist, dass der Klient wahrscheinlich in einer solchen Situation den Therapeuten nicht rechtzeitig verlässt, weil er in einem Vertrauensverhältnis zum Therapeuten steht. Was wiederum ein gesundes Verhältnis ist, aber in diesem Fall missbraucht wird von der Unwissenheit des Therapeuten, wenn dieser non-personale Erfahrungen des Klienten personal deutet, und den Klienten damit in die Personalität – und damit in traumatische Strukturen – zurück zwingt.

Es ist daher empfehlenswert, dem Klienten nach Möglichkeit diese Themen darzulegen, und einen spielerischen Umgang mit diesen Themen zu ermöglichen. «Lass die Möglichkeit zu, dass Deine Heilung von Trauma als Identitätsverlust erfahren werden kann, aber sei Dir dabei immer bewusst, dass diese Identität die da wegfällt nur im Verstand existiert. Du bist nicht diese Identifikation. Du bist nicht einmal identifiziert mit ihr. Das hat nichts mit Dir zu tun, es ist nur eine Struktur im Verstand. Sie darf wegfallen, und das bedroht Dich in keiner Weise». «Wenn Du «ganz im flow» bist, wenn Du agency erfährst, ist diese Erfahrung dann auf ein «Ich» zurückgebunden, oder findet sie einfach so ganz frei und losgelöst statt? Und falls das letztere der Fall ist - ist das schlimm? Und falls es nicht schlimm ist - wärst Du bereit, mehr davon in Deinem Leben zuzulassen?» Etc.